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Baugewerbe in der Schweiz hat gedämpfte Erwartungen

Das Jahr 2022 war aus Sicht des Schweizer Baugewerbes ein Jahr mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite stand ein Umsatz in Höhe von 23,3 Milliarden Schweizer Franken, auf der anderen Seite steht die Sorge dahingehend, dass der Zenit der Umsätze und Gewinne überschritten sein könnte.

Der Grund für die gedämpften Erwartungen und gemischten Gefühle liegt in dem Umstand, dass die 23,3 Milliarden Schweizer Franken lediglich ein Nominalplus in Höhe von 0,7 Prozent darstellen. Da die Baubranche in der Vergangenheit stets besonders gut lief, drängt sich bei dem Baumeisterverband SBV der Gedankengang auf, dass das Zenit überschritten sein könnte.

Der SBV teilte zudem auch mit, dass eine Relativierung der guten Entwicklung vorgenommen werden müsse. Diese Relativierung ist erforderlich, da die Einkaufspreise für das erforderliche Baumaterial eine Verteuerung erfahren haben. Lässt man diese Inflationseffekte ausser acht, so hat die Produktion in dem Jahr 2022 sogar einen Rückgang in Höhe von 2 Prozent zu verzeichnen.

Ansteigende Preise drücken die Gewinne von den Bauherren. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass seitens der Bauherren nicht sämtliche Kostensteigerungen tatsächlich an den Kunden weitergereicht werden können. Die Gewinnmargen betragen aktuell 2 – 3 Prozent und haben einen tiefen Stand.

Zu diesem Aspekt kommt auch noch die Befürchtung hinzu, dass sich die Baukonjunktur in dem Jahr 2023 sowie dem Jahr 2024 abkühlen wird. Diese Befürchtung teilt die Credit Suisse mit dem SBV. Der Bauindex hat in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert und gilt als Frühindikator.

Zuletzt sank dieser Index um 2,4 Prozent auf insgesamt 157 Punkte. Aktuell wäre das Baugewerbe für das Jahr 2023 nicht imstande, den Wachstumskurs aufrecht zu erhalten. In diesem Zusammenhang wurde jedoch auch betont, dass es sich hierbei um eine Befürchtung auf einem immens hohen Niveau handelt.

Betont wurde zudem auch der Umstand, dass die gesamte Entwicklung nicht alleinig der allgemeinen Wirtschaftslage bzw. den Inflationseffekten zugerechnet werden kann. Vielmehr waren in der Vergangenheit die Baupreise in der Schweiz im internationalen Vergleich als sehr gering zu werten, sodass aktuell eher eine Normalisierung der Lage stattfinden würde. Zu einer Beruhigung des SBV dürfte dies allerdings nicht beitragen, zumal die Personalsituation sowie auch die Wohnungssituation in der Schweiz keinen Grund für positive Erwartungen darstellen.