Geplantes Eu-Freihandelsabkommen mit Südamerika schadet Wirtschaft
In naher Zukunft plant die EU die Umsetzung eines Freihandelsabkommens mit Südamerika. Dieses Freihandelsabkommen könnte zur Folge haben, dass Schweizer Unternehmen auf eben jenem südamerikanischen Markt Wettbewerbsnachteile erleiden müssen.
Grosser Druck auf Bern
Es gibt zahlreiche Unternehmen in der Schweiz, deren Aktivitäten rein auf den Export von Waren ausgelegt sind. Eben jene Unternehmen sind es nun, die grossen Druck auf Bundesbern ausüben und vehement ein grösseres Tempo im Hinblick auf Abschlüsse von Freihandelsabkommen fordern. Insbesondere das geplante Freihandelsabkommen der EU mit Mercosur, dem Bund von Brasilien, Argentinien sowie Paraguay nebst Uruguay, bereitet den Schweizer Unternehmen Sorge. Sie befürchten auf dem südamerikanischen Markt Wettbewerbsnachteile gegenüber der Konkurrenz aus dem EU-Raum.
Schweiz bemüht sich um den Südamerikamarkt
Es ist indes nicht so, dass die Schweiz keinerlei Bemühungen im Hinblick auf den Zugang zum südamerikanischen Markt tätigt. Der offene Zugang zu den rund 260 Millionen Verbrauchern des Mercosur-Marktes ist auch für die Schweiz überaus interessant. Im Zuge des Efta, der europäischen Freihandelsassoziation, ist die Schweiz durchaus ambitioniert tätig. Zwei Verhandlungsrunden stehen diesbezüglich bisher zubuche, doch einen Abschluss gibt es bislang noch nicht. Aus diesem Grund ist auch eine dritte Verhandlungsrund avisiert, die zeitnah stattfinden soll. Gegenstand dieser Verhandlungen ist nicht nur der offene Handel von Waren und Gütern sondern vielmehr auch das Urheberrecht im Hinblick auf das geistige Eigentum.
Es ist zwar allgemeiner Tenor, dass die Verhandlungen sehr gut voranschreiten, doch bedarf es speziell im Agrarbereich auch zusätzlicher Liberalisierungen. Auf diesen Bereich legen die Mercosur-Länder sehr viel Wert und üben auch Druck auf den Verhandlungspartner Efta aus. Fleisch sowie Ölsaaten und Wein sowie auch Getreide soll günstiger verkauft werden. Im Bereich Fleisch jedoch gibt es aus dem europäischen Raum starke Widerstände von Seiten der lokalen Viehzüchter, die durch verbilligte Fleischimporte ihre eigene Umsatzentwicklung gefährdet sehen. Es dürfte daher noch sehr viel Verhandlungs- und Nachbesserungspotential geben so dass mit einer raschen Einigung eher nicht zu rechnen ist. Ziehen sich die Verhandlungen jedoch zu lange hin wird sich dies merklich auf den Umsatz der Schweizer Unternehmen auswirken, die auf Dauer dann mit den europäischen Konkurrenten auf dem begehrten südamerikanischen Markt nicht mehr mithalten können.